Den Samen säen und fühlen

Es ist die dunkle Jahreszeit, von Besinnung, Rückzug und Innehalten. Manches scheint wie die Gestirne für einen Moment stillzustehen. Es ist “zwischen den Jahren”, das Alte lassen wir los und das Neue ist noch nicht da.

Von alters her haben wir Mensch versucht, uns ein Bild von der Zukunft zu machen. Gerade in diesen Tagen haben Horoskope, Weissagungen, Rauhnächte und andere Bräuche größeren Zulauf als sonst. Doch, was wissen wir denn wirklich?

Zukunft ist immer nur eine Vorstellung, genährt aus unserer Vergangenheit, wie auch immer die aussah. Wir wünschen uns eine gute bevorstehende Zeit, und würden so gerne jetzt schon wissen, was da auf uns zukommt. Doch gerade in all unseren Veränderungen und Umbrüchen, …. wenn wir ehrlich sind, wir wissen es nicht.

So bleibt uns nur, den Samen zu säen, für gute Bedingungen (soweit es in unserer Macht steht) zu sorgen, und dann …. zu warten … uns hinzugeben.

Hingabe wie ein Samenkorn? Der Samen wird es nicht überstehen. So sehe ich den eigenen Wunsch als Samen. Der Wunsch soll auch nicht überdauern, sondern in Erfüllung gehen. Und das fühlt sich vielleicht zuerst wie ein Verlust an, wie Loslassen. Wie der Bauer, der das Korn über das Feld streut (woraus auch gutes Brot hätte werden können) “wirft er es weg”, lässt los, überlässt es der Natur und seiner Absicht.

Kann ich schon fühlen, was daraus wird?

Ich kann eine Vision haben, ein Bild, … ich kann die Hoffnung und den Wunsch spüren, … und ich kann daran glauben (und ja, Glauben ist nicht Wissen – und (wie selbst die Wissenschaft bestätigt) manchmal erstaunlich wirksam in seiner Erfüllung).

So wünsche ich uns eine Zeit, in der wir uns selbst und uns gegenseitig beschenken, mit offenem Herzen.

Namasté

Axel Schulz

Autor, Coach, Seminarleiter, Fotograf, und meistens einfach nur Mensch.

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