Was würde ich machen, wenn es meine letzten Stunden wären? Was würde ich erleben wollen, spüren, fühlen?
Wir neigen dazu, etwas Besonderes auflisten zu können, ein Abenteuer, eine Begegnung, ein kulinarisches Highlight. Als gäbe es eine Jury, ein Gegenüber, einen inneren Richter, dem wir Rechenschaft ablegen müssten, diese Stunden wirklich gut genutzt zu haben. Durchschnittlich oder so wie immer darf es da nicht sein, Alltag hat den Geschmack von Langeweile. Mit Pauken und Trompeten oder buddhistischen Gleichmut sollte man da schon aufbieten können.
Was machen die letzten Stunden denn anders, als den Rest des Lebens? Das Wissen um das Ende? Die unumstößliche Tatsache der begrenzten Zeit?
Vielleicht macht es das bisher Gelebte süßer. Vielleicht ist da das Gefühl, etwas verpasst zu haben. So pflanzen manche noch einen Apfelbaum, andere ziehen sich zurück.
Schön wäre, im Frieden zu sein, mit dem Bisherigen und dem unbekannten Kommenden. Es bedarf keiner Superlative, keiner Extratat. Es ist, wie es ist, begleitet von tiefen Emotionen.
Vermutlich wäre es eine innere Zensur, mit einem Lächeln und dem Wissen, Du gabst Dein Bestes, immer.
Und einem offenen Herzen, was das Leben in den letzten Stunden mir noch schenken will.