Früher haben Jungs gerne Quartett gespielt. Da sticht man den oder die Anderen mit PS und Höchstgeschwindigkeit aus. Weiter, höher, besser.
Diese Zeiten sind vorbei, ein Kartenspiel hat man auch eher selten parat. Aber es gibt ein neues Weiter, Höher, Besser. Vielleicht hast Du es unbewusst auch schon mal gespielt: Guruquartett.
Manchmal, wenn sich Menschen mit spirituellen Absichten begegnen, kann es schon mal vorkommen, dass nach den Meistern und Ashrams gefragt wird, die man besucht hat, welchem Guru man aktuell folgt oder nach welcher Koryphäe man Tantra betreibt. Es ist ein subtiles Schaulaufen der Lehrer und Lehren. Es wird abgecheckt, wer ist weiter auf dem inneren Pfad, höher in der spirituellen Dimension oder besser in der jeweils angesagten Disziplin.
Aus “Mein Haus, mein Auto, meine Yacht” wurde mein Guru, mein Lehrer, mein Meister.
Dieses Messen und Bewerten übersieht den Menschen, der vor Dir steht, völlig. Es ist ein Suhlen in Vergangenheit, ein Buhlen um Anerkennung und ein Justieren der Rangordnung. Warum fällt es uns so schwer, einfach zu begegnen, einfach zu sehen, zu spüren, zu fühlen, was jetzt ist, ohne in der Vergangenheit zu kramen?
Ich habe Seminare erlebt, da wusste ich nach einer Woche nicht, was mein Gegenüber für einen Beruf ausübt, ob er oder sie in Beziehung oder Single ist und das Alter ahnte ich nur. Wie wunderbar. Auch der Moment, wenn man in den ersten Stunden nicht einmal weiß, wie die anderen Seminarteilnehmer heißen, … wie phänomenal ist das denn!
Wir werden wieder zu, mit den Sinnen wahrnehmbaren, Erscheinungen (Phänomen). Nur fühlen, spüren und wahrnehmen. Keine Geschichten, keine Stories, keine Referenzen. Nur hier und jetzt.
Ist das nicht so wie: ” … werdet wie die Kinder und ihr werdet ins Himmelreich kommen?” Zumindest sinngemäß.
Einfach spüren, fühlen und begegnen, … es kann so wunderbar sein.